Bauwerksschäden Friedrichstraße 1 in Liedolsheim

Bei der Kandidatenvorstellung zur Bürgermeisterwahl am 17. und 18. Januar kamen die bei der Spundwandrammung am Gebäude Friedrichstraße 1 aufgetretenen Bauwerksschäden zur Sprache. Ein Bürger fragte nach der Schadensursache und schlug den Bogen zu den Bohrungen für die Tiefengeothermie. Die Schadensursache am Nebengebäude vom Haus Friedrichstraße 1 konnte leider bis heute nicht abschließend geklärt werden. Offensichtlich sind aber bei der Rammung Erschütterungen aufgetreten, die vom betreffenden Gebäude nicht ertragen wurden. Die DIN-Norm erlaubt für besonders erschütterungsempfindliche Bauten bei solchen Baumaßnahmen Schwinggeschwindigkeiten am Fundament von 3 mm/s. Hier sei angemerkt, dass nach den Ausführungen der Firma Deutsche Erdwärme DEW eine Tiefengeothermieanlage bei einer 10-fach kleineren Schwinggeschwindigkeit bereits abzuschalten wäre.

Zustand des geschädigten Gebäudeteils vor dem Abriss

Ute Göbelbecker hat die Frage sachlich beantwortet. Zurückhaltend wie sie ist, hat sie die Frage aber auch nicht als Steilvorlage genutzt, um ihre Verdienste bei der Baumaßnahme Friedrichstraße in den Vordergrund zu rücken. Die Planung sah die Querschnittsvergrößerung der Kanalisation im Bereich westlich der Herrenstraße vor, was nur mit durchgehender Verspundung und Grundwasserhaltung möglich war. Alle Gutachten und Planungen hatten grünes Licht für die Spundwandrammung gegeben. Bei den ersten Rammungen kam es trotzdem zu Schäden an einem zu Wohnzwecken ausgebauten Nebengebäude.

So etwas hat Konsequenzen: Baustelle eingerichtet, Straße gesperrt, Baufirma beauftragt mit täglich auflaufenden Kosten und die beauftragten Planer wissen nicht weiter! In der Friedrichstraße konnte die Bürgermeisterin zusammen mit ihrem Bauamtsteam „die Kuh vom Eis holen“. Nach wenigen Wochen Stillstand war umgeplant. Statt einer großen neuen Leitung wurde die Bestandsleitung um eine Entlastungsleitung ergänzt, die in geringerer Tiefe und ohne Verspundung verlegt werden konnte.

Mit dem geschädigten Hauseigentümer wurde ein Haustausch verhandelt, so dass dieser nicht auch noch alleine auf dem Gerichtsweg nach dem Schuldigen suchen musste, wobei die Gemeinde fairerweise und unbürokratisch das Schadensobjekt übernahm. Die Friedrichstraße ist heute deutlich aufgewertet, die Trinkwasserleitungen und Abwasseranschlüsse sind erneuert. Wer sich als Anwohner für einen Glasfaseranschluss entschieden hat, kann seither schnelles Internet nutzen.

Bauprobleme wird es trotz guter Vorbereitung immer wieder geben und die Gemeinde hat noch viele Straßensanierungen vor sich. Entscheidend ist, wie man Probleme anpackt und löst! Das haben die Verantwortlichen, unter der Leitung von Bürgermeisterin Ute Göbelbecker, bei der Sanierung der Friedrichstraße gut hinbekommen. Da sie damit nicht hausieren gehen, muss es an dieser Stelle einmal von uns gesagt werden.

 


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