Tiefengeothermie -EINMALIGE CHANCE FÜR DIE REGION-

so ein Papier der Stadtwerke Bruchsal, Bretten, Ettlingen mit ihrer Tochter BBE Energie und de Energieagentur Kreis Karlsruhe vom 24.,1.2023, aus dem wir hier zitieren. Es geht darin um „die wichtigsten Fakten rund um das Konzept des regionalen Wärmeausbaus“. Die bisherigen Vorarbeiten zeigen für den Landkreis:

  • Etwa 50 % des gesamten Wärmebedarfs kann über Wärmenetze gedeckt werden; die andere Hälfte muss dezentral über Einzellösungen versorgt werden.
  • Insgesamt sind im Landkreis ausreichend erneuerbare Wärmepotenziale vorhanden, um den eigenen Bedarf zu decken.
  • Dies ist nur aufgrund des enormen Wärmepotenzials der Tiefengeothermie (rund 75 %) möglich, was ein gravierender Standortvorteil für die Region, die ansässigen Bürger und Bürgerinnen und Unternehmen sein kann.
  • Voraussetzung für die Nutzung der Wärme aus Tiefengeothermie sind Wärmenetze, welche großflächig ausgebaut werden müssen.

Das enorme unterirdische Potenzial der Tiefengeothermie im Oberrheingraben ist nur im westlichen Teil des Landkreises nutzbar. Der regionale Wärmeausbau schafft einen solidarischen Ausgleich von Wärme zwischen Kommunen, was die Voraussetzung für eine Realisierung einer flächendeckenden klimaneutralen Wärmeversorgung ist.

Um den Aufbau und Betrieb des Wärmenetzes kümmern sich die im Landkreis ansässigen Stadtwerke Bretten, Bruchsal und Ettlingen, deren gemeinsames Tochterunternehmen BBE Energie GmbH sowie die UEA, weitere Projektpartner sind die an der Wärmetrasse liegenden Städte und Gemeinden. Die Regionale Wärmenetz-Gesellschaft baut und betreibt das regionale Wärmenetz. Die Ortsnetzbetreiber, beispielsweise Stadtwerke oder Bürgerenergiegenossenschaften, sind zuständig für die Versorgung der Endkunden in den Kommunen.

Als Vorteile werden angeführt:

  • Klimaneutrale, regional erzeugte Wärme
  • Versorgungssicherheit
  • Langfristig stabile Wärmepreise mit moderater Preissteigerung
  • Regionale Wertschöpfung
  • Standortsicherung für die Unternehmen (insb. Industrie)
  • Möglichkeit zur Beteiligung am regionalen Wärmenetz

pdf-Version des Info-Papiers: 230124_Infopapier_Regionaler_Wärmeausbau

Wie stehen wir dazu?

Das sind alles Argumente, denen man nur zustimmen kann. Angesichts der Gesamtsituation gehen wir davon aus, dass dieses Regionale Wärmenetz wohl kommen wird mit einer ersten Ausbaustufe bis Bruchsal und Bretten. Schaut man sich einmal die Fernwäme-Versorgungspeise in Bruchsal an, so sind diese im heutigen Markt absolut konkurrenzfähig.

Fernwärme Symbolbild

Ehrlicherweise muss man sagen, dass die Situation für die ländlichen Gemeinden sicher schwieriger ist. Aber genau das ist es, worum wir uns kümmern sollten, statt uns in Kämpfen gegen die Erschließung der Tiefenwärme aufzureiben. Wir, die  Gemeinderäte der Freien Wähler Dettenheim, haben uns dem Thema ergebnisoffen zugewandt, auch schon zu Zeiten vor der Energiekrise. In den bisherigen Verhandlungen mit der DEW war die Möglichkeit zur Wärmeauskopplung und damit die Grundlage für ein Wärmenetz eine unserer zentralen Forderungen. Wenn wir weiter mitreden können, bringt das unsere Gemeinde auf jeden Fall weiter.

  • Die DEW trägt das Risiko am Gelingen und der Ergiebigkeit der Bohrstelle sowie am Bau und Betrieb der Anlage.
  • Die Gemeinde hätte Teil an den Erträgen.
  • Die Tiefenwärme aus Dettenheim wäre ein wichter Beitrag zum Regionalen Wärmenetz (auch Redundanzquelle für Nachbaranlagen) und diente damit der Standort- und Arbeitsplatzsicherung der regionalen Unternehmen.
  • Langfristige Perspektive: die Chance für ein Ortswärmenetz wäre gegeben.

Letzteres hängt natürlich von Kosten-Nutzen-Betrachtungen und anderen Randbedingungen ab, die für einen solchen Zeithorizont nicht mit Sicherheit einzuschätzen sind. Es ist aber mehr als grob fahrlässig, pauschal jegliche Realisierungschance zu bestreieten.

Kümmern wir uns also weiter um eine vernünftige Abwägung der Chancen und Risiken:

  • Die Bürgermeisterin hat, unter Kenntnisnahme aller Fraktionen, die Landesregierung angeschrieben mit der Forderung nach Unterstützung bei der Risikotragung (Stichwort Landesbürgschaft).
  • Auch der Regionalverband erhebt diese Foderung.
  • Reden wir auch (weiter) aktiv mit bei den Akteuren des Regionalen Wärmenetzes.
  • Bewerten wir die Realisierungschancen für ein Ortswärmenetz auf verschiedenen Zeithorizonten, bei Bereitschaft der Bürger und lokaler Investoren auch als Beteiligungsmodell.

Als Wahlkampfthema eignet sich die Tiefengeothermie auf jeden Fall nicht!